Forschung

Auf dieser Seite möchten wir über aktuelle Forschungsprojekte an der Hochschule für Musik Mainz informieren.

Abteilung Musikpädagogik

Seit Juli 2023 ist die HfM Mainz Partner des Verbundprojektes „KuMuS-ProNeD“, das Teil des Kompetenzzentrums Musik/Kunst/Sport innerhalb des größeren Kompetenzverbundes lernen:digital ist. Ziel des Verbundprojektes ist es, ein integratives Gesamtkonzept für die Lehrkräftebildung zu etablieren, das adaptive, handlungsbezogene, digitale Innovationen in der Lehrkräftebildung in Kunst, Musik und Sport fördert.
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Zum Oktober 2018 startete in der Abteilung Schulmusik/Musikpädagogik der Hochschule für Musik Mainz das Forschungsprojekt „Musik und Persönlichkeit“ in Kooperation mit der Musikhochschule Lübeck.
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Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Die Abteilung Musikpädagogik beteiligt sich seit Sommer 2019 mit dem Lehr-Lern-Forschungslabor Musik an der Qualitätsoffensive Lehrerbildung.
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Das Forschungsprojekt DiPart-M untersucht Zusammenhänge von Sprache und Kompetenzerwerb im Musikunterricht mit dem Ziel der Entwicklung von Literalität (literacy) im Fach Musik.
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Eine videographische Studie zu Anerkennungspraktiken in Klassenmusizierprozessen aus adressierungsanalytischer Perspektive.

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Laufende Dissertationsprojekte

Jacqueline Beisiegel
"Wer nimmt teil und warum nicht? - Zugänge und Barrieren zu schulischen Musik-AGs"
Projekt: Musik und Persönlichkeit

Jonathan Granzow
Komponieren als Gelegenheit zu problemlösendem Handeln - eine Entwicklungsstudie über Wirkweisen einer vorgabenhaltigen Gestaltungsaufgabe.
Projekt: Qualitätsoffensive Lehrerbildung

Mirko Meurer
Jazzpädagogik an Musikhochschulen in Deutschland. Empirische Untersuchung zur Forschungsfrage, wie jazzpädagogische Kompetenzen in künstlerischen und instrumental-/gesangspädagogisch ausgerichteten Jazz-Studiengängen vermittelt werden.“

Veronika Phung
Anerkennungspraktiken beim inklusiven Klassenmusizieren aus adressierungsanalytischer Perspektive. Eine videographische Studie über Musikunterricht der Sekundarstufen.

Philipp Schlosser
Eine MusikSchule für Alle! Eine empirische Untersuchung der Befähigung zur kulturellen Teilhabe anhand eines Kooperationsprojektes zwischen inklusiven Gesamtschulen und Musikschulen.

Isabel Winter
Partizipation am Unterrichtsdiskurs als Schlüssel zu Teilhabe an Musikunterricht
Projekt: DiPart-M

Volodymir Zhurba
Children's musical education based on jazz music (on the example of guitar performance).

Abteilung Musiktheorie

Am 23. sowie 24. November 2023 findet im Konferenzraum der Hochschule für Musik Mainz eine Tagung im Rahmen der Symposienreihe „Kontrapunkt-Traditionen“ in Kooperation der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und der Universität Mozarteum Salzburg statt. Unter der Projektleitung von Prof. Dr. Birger Petersen (Mainz), Dr. Patrick Boenke (Wien) und Prof. Dr. Yvonne Wasserloos (Salzburg) soll sich der Frage nach Intention und Bedeutung von Kontrapunktlehren seit dem 18. Jahrhundert, Schulbildungen und den Wegen ihrer nationalen wie internationalen Verbreitung in mehreren Schritten genähert werden.

In Mainz wird der Blick auf die Kontrapunktlehren des 19. Jahrhunderts gerichtet, die zahlreich im Umfeld der neu gegründeten Konservatorien entstanden und dem Kontrapunkt zu einer neuen Stellung als kunstakademische Disziplin durch musiktheoretische, ästhetische sowie pädagogische Intentionen aufhalfen.

Mitwirkende:
Prof. Dr. Juliane Brandes (Salzburg), Vivian Domenjoz (Bern), Prof. Dr. Florian Edler (Bremen), Luisa Klaus (Bremen), Prof. Dr. Fabian Kolb (Frankfurt) und Prof. Dr. Gesine Schröder (Leipzig)

Flyer mit Details zum Ablauf der Tagung (PDF)

Das Forschungsprojekt »Kirchenlied und Kirchenmusikpraxis im 17. Jahrhundert« will das Kirchenliedrepertoire des deutsch-dänischen Grenzbereichs und auf diesem Corpus beruhende Vokal- und Instrumentalkompositionen erfassen und in Fallbeispielen analysieren.
Im Zentrum des Projekts steht das gemeinsame Kirchenliedrepertoire eines im weitesten Sinn »nordischen Raums«, also Dänemark und Norddeutschland, mit einem Schwerpunkt auf der deutschdänischen Grenzregion; dabei ist aus historischen Gründen nicht nur das Gebiet Sønderjylland, sondern auch das gesamte Gebiet des Großherzogtums Schleswig-Holstein mit der Stadt Lübeck einzubeziehen.

Arbeitstagung im Rahmen der Allianz der Rhein-Main-Universitäten:

Am 30. Juni und 1. Juli 2023 veranstalten Univ.-Prof. Dr. Stefan Michels (Frankfurt) und Univ.-Prof. Dr. Birger Petersen (Mainz) eine erste Tagung zum Thema »Kirchenlied und Kirchenmusikpraxis im 17. Jahrhundert«.

Unter dem Titel »Buxtehude revisited« sprechen Hymnolog:innen, Theolog:innen, Musikwissenschaftler:innen und Musiktheoretiker:innen an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz über das Kirchenliedrepertoire des 17. Jahrhunderts und seine Konsequenzen in der Figuralmusik.

Zum Auftakt der Tagung erklingen am 30.06. im Orgelsaal der Hochschule für Musik Mainz Orgelmusiken von Dieterich Buxtehude (1637–1707), gespielt von Studierenden der Klasse Univ.-Prof. Gerhard Gnann (Beginn: 12:15 Uhr).

Flyer mit Details zum Ablauf der Tagung (PDF)

Plakat zur Tagung (PDF)

Programm des Eröffnungskonzerts (PDF)

Im Diskurs der letzten Jahre gehört die Wiederentdeckung der auf dem Prinzip des Generalbasses basierenden Kompositionslehre zu den wichtigsten Entwicklungen einer »historisch informierten Musiktheorie«. Dabei ist die Beschäftigung mit dem 19. Jahrhundert noch weitgehend Neuland: Wie greifen die Kontinuität theoretischer Kategorien und Denkweisen des 17. und 18. Jahrhunderts in der musiktheoretischen Ausbildung und den musikalischen Kunstwerken des späten 19. Jahrhunderts ineinander?
Am Beispiel Josef Gabriel Rheinbergers eröffnen sich neue Perspektiven auf die kompositorische Ausbildung, den kompositorischen Schaffensprozess und auf Fragen von Tonalität und Stimmführung in Musik und Musiktheorie des 19. Jahrhunderts: Rheinberger war maßgeblich an der Entwicklung der 1867 gegründeten Königlichen Musikschule München beteiligt, der Umfang seiner Schülerlisten weist ihn als einen der gefragtesten Lehrer im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts aus. Ergänzt wird die Publikation durch die Erstveröffentlichung des ersten Musikschultagebuchs Rheinbergers sowie umfangreicher Unterrichtsmaterialien, darunter des »Lehrkurses« im Fach »Contrapunct«.

--> Publikation von Prof. Dr. habil. Birger Petersen im Bärenreiter Musikverlag.

Das Forschungsprojekt wurde gefördert von der Internationalen Josef Gabriel Rheinberger Gesellschaft Vaduz.

Projektverantwortlich:

Univ.-Prof. Dr. habil. Birger Petersen

Leitung Abteilung Musiktheorie
Informationen zur Person | Forschungsprofil

Josef Gabriel Rheinberger (1839–1901) gehörte nicht nur zu den produktivsten Komponisten der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, sondern auch zu den einflussreichsten Lehrern für Komposition: Neben der für Rheinberger stets im Vordergrund stehenden kompositorischen Tätigkeit und seinen späteren Aufgaben als Leiter des Münchner Oratorienvereins sowie als Hofkapellmeister war er maßgeblich an der Entwicklung der 1867 gegründeten Königlichen Musikschule München beteiligt. Der Umfang seiner Schülerlisten weist ihn als einen der gefragtesten Lehrer im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts aus.
Bei einer Künstlerpersönlichkeit wie Rheinberger ist nach der Relevanz von Skizzen zu fragen. Die Möglichkeiten, die eine digital basierte Musikedition bietet – insbesondere in Hinsicht auf die Darstellung graphischer Prozesse oder anderer metatextueller Informationen in Digitalisaten –, können auch für eine Aufarbeitung des Unterrichtsmaterials Rheinbergers von großem Interesse sein. Wie in der Literaturwissenschaft auch ist die Frage, welche Rolle Skizzen in der Entstehung letztgültiger Partituren spielen, autortypisch und nicht ausgehend von Modellvorstellungen zu lösen. In Skizzenbüchern Rheinbergers werden gelegentlich Satzteile ausgearbeitet oder neue Kompositionen begonnen, während vice versa in Arbeitsmanuskripten Skizzierungen anzutreffend sind; dazu kommt die Fülle an tendenziell ungeordneten Mitschriften aus Rheinbergers Unterrichtstätigkeit und der Umstand, dass sich in der Regel unter den Skizzenmaterialien Rheinbergers auch Schüler(innen)arbeiten finden, deren Provenienz vielfach noch zu klären ist. Modalitäten des Skizzierens sind voneinander zu unterscheiden, die den Kompositionsprozess als solchen durchdringen, aber kategorial verschiedenen kompositorischen Arbeitsformen angehören können – die einer Komposition als spontaner Einfall vorausgehende Skizze, die getrennt vom Werkautograph in einem Skizzenbuch quasi auf Vorrat gespeichert ist, besitzt einen anderen Textstatus als das skizzierte Strukturkondensat, das Eingang ins Arbeitsmanuskript findet und in der Partiturausarbeitung vom Werktext resorbiert beziehungsweise ›verbraucht‹ wird. Skizzieren ist auch bei Rheinberger Teil eines Textdialogs, der für die genetische Textkritik philologisch-methodisch wie hinsichtlich der Darstellungsweise eine Herausforderung darstellt.

Leitung: Univ.-Prof. Dr. phil. habil. Birger Petersen

Projektmitarbeiterinnen:
Jun.-Prof. Dr. phil. habil. Stefanie Acquavella-Rauch
Stephanie Schmidt

Tagung:
Neue Ansätze zur Skizzenforschung des langen 19. Jahrhunderts.
Tagung am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg am 21. und 22. September 2018

 

Publikationen:

Neue Ansätze zur Skizzenforschung für die Musik des langen 19. Jahrhunderts, hg. von Stefanie Acquavella-Rauch und Birger Petersen, Berlin: Peter Lang 2020 (= Methodology of Music Research 12).
Open Access Zugang
Titelseite anschauen

Neue Ansätze zur Skizzenforschung für die Musik des langen 19. Jahrhunderts, hg. von Stefanie Acquavella-Rauch und Birger Petersen, Frankfurt am Main [2020, im Druck] (= Methods of Musicology Bd. 6).

Birger Petersen, »Rheinbergers Skizzen. Neue (Be-) Funde zur Orgelmusik«, in: Neue Ansätze zur Skizzenforschung für die Musik des langen 19. Jahrhunderts, hg. von Stefanie Acquavella-Rauch und Birger Petersen, Frankfurt am Main [2020, im Druck].

Birger Petersen, »›Franziska Rheinberger ist mutmaßliche Komponistin‹. Zum Umgang mit einer bekannten Unbekannten«, in: Interprètes et compositrices en France et en Allemagne: approches analytiques, sociologiques et historiques, hg. von Catherine Deutsch, Imyra Santana, Gesine Schröder und Viviane Waschbüsch, Paris [2020, im Druck].

Birger Petersen, »Unbekannte Orgelwerke von Josef Gabriel Rheinberger in der Sammlung Mus. ms. 4558«, in Organ. Journal für die Orgel 22 [2020, im Druck].

Josef Gabriel Rheinberger, Ouvertüre zu Schillers »Fiesko« in c-Moll (JWV 60), hg. von Theresa Blüm, München 2020.
Zusatzmaterial

Birger Petersen, »›den 6ten Juli 1859 Abend 6 Uhr 21 Minuten.‹ Ein Skizzenkonvolut des jungen Josef Gabriel Rheinberger«, in: Die Musikforschung 72 [2019].
Zusatzmaterial

Birger Petersen, »Skizzen als Momentaufzeichnung im 19. Jahrhundert. Perspektiven der Musikforschung«, in: Momentaufnahme und Augenblicksaufzeichnung, hg. von Birgit Erdle und Annegret Pelz, Paderborn 2020 [im Druck].
Zusatzmaterial

Josef Gabriel Rheinberger, »Acht frühe Orgelwerke. Teilweise Erstdrucke«, hg. von Birger Petersen, Bonn: Dr. Butz Musikverlag 2019 (Verl.-Nr. 2939).

Das Forschungsprojekt wird gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach Stiftung Essen und der Internationalen Josef Gabriel Rheinberger Gesellschaft Vaduz.

Publikationen

Anfang Januar 2021 erschienen ist ein Sammelband

Wolfgang Jacobi – eine neue »Münchner Schule« aus Vorpommern?, hg. von Birger Petersen, München: Allitera 2021 (= Musikwissenschaftliche Schriften der Hochschule für Musik und Theater München 15) Titelseite anschauen

mit Beiträgen von Claus Bockmaier, Sebastian Bolz, Wolfgang Haas, Barbara Kienscherf, Ekkehard Ochs, Birger Petersen, Gesine Schröder, Jan Philipp Sprick, Andreas Ullrich, Yvonne Wasserloos, Felicitas Winter, und Gesa zur Nieden.
Im Rahmen einer Tagung, die im Herbst 2019 aus Anlass des 125. Geburtstags des Komponisten und Hochschullehrers Wolfgang Jacobi am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald stattfand, lag der Focus auf dem Wirken Wolfgang Jacobis – aber nicht ausschließlich: Die Kontextualisierung seines Schaffens als Komponist und Musikforscher fand statt im Rahmen einer spezialisierten Institutionengeschichte.

 

Anfang Januar 2021 erschienen sind drei Liederzyklen von Wolfgang Jacobi (1894–1972):

Die Sonette des Satans für Bariton und Klavier (1946)
Italienischen Lieder für Sopran und Klavier (1954)
Chansons Die Toten vom Spoon River für Bariton und Akkordeon (1956/1958) Titelseite anschauen
Erschienen sind alle drei im Are Musikverlag Köln.

 

 Projektverantwortlich:

Univ.-Prof. Dr. habil. Birger Petersen

Leitung Abteilung Musiktheorie
Informationen zur Person | Forschungsprofil