Festival MainzMusik 2018: Erinnerung

12. Mai - 21. Juni 2018

Das Festival MainzMusik mit seinen bemerkenswerten Programmen, großen Festkonzerten und vielfältigen Kooperationen – sowohl innerhalb der HfM zwischen unterschiedlichen Abteilungen, als auch innerhalb der Universität und mit externen Partnern – ist längst ein fester Bestandteil im Frühsommer-Musikkalender der Region.

Zeitgenössische Musik bietet viel zu entdecken! Von ungewöhnlichen Besetzungen über reizvolle neue Konzertformate bis hin zu künstlerischen Neuinterpretationen bekannter Meisterwerke – nie war aktuelles Komponieren so vielfältig und so aufregend wie in den letzten Jahren. Im Fokus von MainzMusik stehen in diesem Jahr daher zeitgenössische Komponisten aus Mainz und Umgebung, deren Werke in Zusammenhang mit Klassikern der Moderne und des 18. und 19. Jahrhunderts erklingen.

Für jedes der Konzerte ist mindestens eine Uraufführung geplant – Komponisten, die mit der Hochschule für Musik als Lehrende oder Ehemalige verbunden sind, schreiben speziell für die unterschiedlichen Klangkörper und Konzertformate. Im direkten Austausch begegnen sich der musikalische Nachwuchs, etablierte Komponisten, ihre Werke und ihr Publikum.

Warum dann das eher nostalgisch anmutende Motto „Erinnerung“?

In den Stücken aktuell schaffender Komponisten finden sich vielfältige Strategien der Auseinandersetzung mit der musikalischen Tradition, mit Kompositionstechniken und Hörgewohnheiten. Diese wollen entdeckt und erinnert werden. Darüber hinaus bieten Sehnsüchte und der Blick in die Vergangenheit genug Stoff und poetische Implikationen für reiche musikalische Bearbeitungen: In Titeln wie „Reminiszenz“, „Saudades“, „Mors et vita“ und „Resonanzen“ kommt dies klar zum Ausdruck. Auch die Tatsache, dass die Hochschule für Musik Mainz sich in diesem Sommer an den Umzug in das neue Gebäude auf dem Campus der JGU erinnert, findet im Programm Widerhall.

Wir laden Sie ein, sich mit uns zu erinnern, Vertrautes im Fremden zu finden und Neue Musik in ihrer Aktualität zu erfahren.

Künstlerische Gesamtleitung: Prof. Dr. Immanuel Ott und die Abteilung Musiktheorie

Die Konzertreihe MainzMusik wird ermöglicht durch die großzügige Unterstützung der Strecker-Stiftung.

Sinfonisches Konzert mit dem Orchester der HfM Mainz

Aufführungen:

Samstag 12. Mai 19:30 Uhr in der Aula der Hochschule Mainz (Lucy-Hillebrand-Straße 2, 55128 Mainz)
Sonntag 13. Mai 18:00 Uhr in der Rhein-Mosel-Halle Koblenz
(Julius-Wegeler-Str. 4, 56068 Koblenz) im Rahmen des International Guitar Festivals


Programm:

Wolfgang Amadeus Mozart: Ouvertüre zur Oper „Die Zauberflöte“, KV 620
Wolfgang Amadeus Mozart: Konzert für Horn und Orchester Es-Dur, KV 447
Immanuel Ott: „Saudades“ (UA)
Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie in C, KV 551 („Jupiter-Sinfonie“)

Orchester der Hochschule für Musik Mainz
Horn: Prof. Mahir Kalmik
Leitung: Prof. Wolfram Koloseus

Die Uraufführung „Saudades“ von Immanuel Ott wird flankiert durch einige der populärsten Werke Mozarts – und gleichzeitig Erinnerungswerke des Hochschulorchesters und seines Dirigenten Wolfram Koloseus: Mit der „Jupiter-Sinfonie“ wurde im Herbst 2008 der Rote Saal feierlich eingeweiht, zwei Jahre späte folgte mit der „Zauberflöte“ als Open Air-Ereignis im Botanischen Garten eine der schönsten und aufwendigsten Opernproduktionen der vergangenen zehn Jahre.

Dem gegenüber gestellt werden Mozarts Konzert für Horn und Orchester Es-Dur und die Uraufführung „Saudades“, das sich auf die portugiesische Form von Weltschmerz und besonderer Melancholie bezieht.

Radio Rewrite

Sonntag, 27. Mai | 16:00 Uhr und 19:00 Uhr | Black Box

Öffentliches Abschlusskonzert der Reihe für und mit Schulklassen

Projektleitung: Prof. Dr. Valerie Krupp-Schleußner und Prof. Christopher Miltenberger
Projektkoordination: Gwendolyn Döring
Musikalische Leiter: Markus Höller und Benedikt Stumpf

Inspiriert durch zwei Songs der britischen Band Radiohead komponierte Steve Reich 2012 sein „Radio Rewrite“ für Instrumentalensemble. In einem Kompositionsprojekt mit Mainzer Schülern entstehen derzeit zusätzlich ganz eigene Werke. Im Konzert der Abteilung Schulmusik/Musikpädagogik treffen alle Stücke und Einflüsse aufeinander und ergeben ein lustvolles und gewinnbringendes Neues.

Konzerte für und mit Schulklassen vom 22. bis 24. Mai, jeweils um 9:00 und 12:00 Uhr.
Für Sek I und Sek II können Unterrichtsmaterialien zur Verfügung gestellt werden. Anfragen hierzu an schulmusik@uni-mainz.de

„Faces of the Duke“

Dienstag, 29. Mai | 20:00 Uhr | Frankfurter Hof (Augustinerstraße 55, 55116 Mainz)

Jan Felix May Band ft. Torun Eriksen
Bigband der HfM Mainz unter der Leitung von Joachim Ullrich
Gesamtleitung: Prof. Sebastian Sternal

Ein Abend, der den großen Bogen schlägt von der kleinen zur ganz großen Besetzung, von „durchkomponiert" bis „free“, von der Tradition zur Innovation: Newcomer Jan Felix May bringt seine Band mit der norwegischen Sängerin Torun Eriksen zusammen und die Bigband der HfM huldigt mit Duke Ellington einem der ganz Großen des Jazz.

Veranstalter: Kulturdezernat der Stadt Mainz in Verbindung mit dem Frankfurter Hof und der HfM Mainz.
Weitere Infos und Reservierungen: www.frankfurter-hof-mainz.de oder 06131 / 22 04 38

Neue Kammermusik im Gespräch

Sonntag, 10. Juni | 11:00 Uhr | Roter Saal

Gesamtleitung: Prof. Thomas Hell
Moderation: Prof. Dr. Immanuel Ott

Die Abteilung Kammermusik eröffnet mit ihrem Beitrag die Konzertreihe „Musik im Gespräch“, bei der Neue Musik mit Werkeinführung, Interview und ästhetischer Reflektion im Rahmen eines Matinee-Konzerts verbunden wird. Die Werke erklingen nicht nur auf höchstem künstlerischem Niveau, sie werden auch durch Musiktheoretiker und Musikwissenschaftler eingeführt und erläutert. Die Komponistin Karin Haußmann, deren „Resonanzen“ auf dem Programm steht, macht mit ihrer Anwesenheit beim Konzert Neue Musik „greifbar“ und gibt Auskunft zu Entstehung und Intention ihrer Werke.

Georg Friedrich Haas: „Ein Schattenspiel für Klavier mit Live-Elektronik“ (2004)
Karin Haußmann: „Resonanzen - Erinnerung an den Rändern der Wachsamkeit“ (1995)
Olav Berg: „Vertigo“ für Fagott (1992)
Klaus Huber: „Schattenblätter“ (1975)

Orgelkonzert

Mittwoch, 13. Juni | 19:30 Uhr | Orgelsaal

mit Prof. Zsigmond Szathmáry (Freiburg/Budapest) sowie Carsten Ehret, Niklas Jahn und Sa Ra Park
Projektleitung: Prof. Gerhard Gnann

In einem Workshop mit Zsigmond Szathmáry erhalten die Studierenden der Abteilung Kirchenmusik/Orgel Gel
egenheit zur intensiven Zusammenarbeit mit einem internationalen Spezialisten für Neue Musik auf der Orgel. Neben Werken u.a. von György Ligeti wird besonderes Augenmerk gelegt auf die Uraufführung von „6 Skizzen“, einer Komposition von Gordon Kampe, dem Träger des Schneider-Schott-Musikpreises der Stadt Mainz 2016.

György Sándor Ligeti: „Volumina für Orgel“ (1962)
Zsigmond Szathmáry: „Sonido Iberico“ (2014)
Zsigmond Szathmáry: „Mors et vita“ (2015)
Gordon Kampe: „6 Skizzen“(2018, UA)

Eintritt frei. Spenden erwünscht.

Konzert des Experimental Sound Orchestra

Donnerstag, 21. Juni | 19:30 Uhr | Roter Saal

Peter Cornelius – Reminiszenz
Karl-Josef Müller – Mobile
Jonathan Granzow – Des Werdens Schmerz (UA)
Oliver Korte – III Angels (UA)
Dennis Mayer – die Geste schien genug (UA)
Immanuel Ott – Zadok Remembers (UA)
Christopher Scheuer – hab vergessen wo: wenn es wo war (UA)
Michael Staudt – Reminiscence (UA)
Ensembleimprovisation mit Sebastian Sternal & Claudius Valk (Leitung)

Projektleitung und Projektidee: Prof. Christopher Miltenberger
Projektkoordination: Isabel Winter

Das Ensemble für Neue Musik der HfM Mainz ist ein spartenübergreifendes Projekt für Musikerinnen und Musiker aller Abteilungen. Das Programm spannt sich um Peter Cornelius‘ Lied „Reminiszenz“, dessen Grundlage ein Gedicht von Friedrich Hebbel ist. Mehrere Komponisten – alle (ehemals) tätig an der HfM Mainz – setzen sich mit diesem Werk auseinander und bringen ihre Werke im Konzert zur Uraufführung. Außerdem auf dem Programm: Karl-Josef Müllers „Mobile“ (1988) für drei Violoncelli oder für zwei Violinen und Viola.