Schriften der Hochschule für Musik Mainz


Die Reihe „Schriften der Hochschule für Musik Mainz“ richtet sich an Wissenschaftler:innen und Studierende der Musikpädagogik, Musiktheorie und Musikwissenschaft. Die Bände der Reihe dokumentieren die Forschungstätigkeiten an der Hochschule für Musik Mainz und dienen zugleich als Publikationsplattform für thematische Schwerpunktshefte, zu denen renommierte Forschende der unterschiedlichen Disziplinen als Autor:innen eingeladen werden. Die Publikationen nehmen dabei insbesondere die Schnittstellen zwischen akademischer Forschung und Praxis in den Blick.

Die Bände erscheinen als Open-Access-Publikationen.
Band 2 ist geplant für 2024.

Die Reihenherausgeber:innen

Univ.-Prof. Dr. Valerie Krupp ist seit 2017 Professorin für Musikpädagogik an der Hochschule für Musik Mainz. Sie studierte Musik, Romanistik und Bildungswissen­schaften in Würzburg und Paris. Nach dem Referendariat in Berlin war sie dort zunächst im Schuldienst tätig. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin promovierte sie von 2013-2016 an der Universität Bremen im Rahmen des JeKi-Forschungsprojektes Wirkungen und langfristige Effekte musikalischer Angebote. Sie war anschließend als PostDoc an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover tätig. An der Hochschule für Musik Mainz leitet sie die Abteilung Schulmusik. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Kulturelle Bildung und Teilhabe sowie Unterrichtsforschung.
Valerie Krupp ist Mitherausgeberin der Zeitschrift Beiträge empirische Musikpädagogik.

Univ.-Prof. Dr. Immanuel Ott studierte Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Rostock und unterrichtete im Lehrauftrag an den Musikhochschulen in Rostock, Lübeck, Osnabrück und Münster. Von 2008–2011 promovierte er bei Oliver Korte an der Musikhochschule Lübeck, 2014 erschien seine Dissertation unter dem Titel »Methoden der Kanonkomposition bei Josquin Des Prez und seinen Zeitgenossen« im Olms-Verlag. Von 2011 bis 2015 war er Dozent für Musiktheorie an der Folkwang Universität der Künste in Essen, 2015 wurde er zum Professor für Musiktheorie an die Hochschule für Musik Mainz berufen. Von 2017 bis 2023 war er dort Rektor.
Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Rekonstruktion von Kompositionsprozessen speziell der Musik der Renaissance sowie auf dem Verhältnis von Musiktheorie und Musikästhetik im 19. Jahrhundert. Seine Kompositionen wurden unter anderem von der Württembergischen Philharmonie Reutlingen und der Norddeutschen Sinfonietta aufgeführt. Von 2016 bis 2020 war er Präsident der Gesellschaft für Musiktheorie (GMTH).

Univ.-Prof. Dr. Birger Petersen studierte Musiktheorie, Komposition, Musikwissenschaft, Theologie und Philosophie in Lübeck und Kiel; 2001 Promotion an der Christian Albrechts-Universität Kiel zur Melodielehre bei Johann Mattheson. Verschiedene Lehrtätigkeiten in Norddeutschland; 2008 Ernennung zum Professor für Musiktheorie an der Hochschule für Musik und Theater Rostock, 2011 Berufung auf eine Universitätsprofessur für Musiktheorie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. 2017 Habilitation in Musikwissenschaft. Publikationsschwerpunkte: Geschichte der Musiktheorie vom 17. bis 19. Jahrhundert, Musiktheorie bei Adorno, Musik des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Kompositionspreise. Birger Petersen war 2015–2017 Rektor der Hochschule für Musik Mainz und im Studienjahr 2017–2018 Senior Fellow am Alfried Krupp Wissenschaftskolleg Greifswald. 2021 Akademiepreis des Landes Rheinland-Pfalz. Jüngste Publikationen: Die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft 2020 (=Musikwissen kompakt Bd. 3); Wolfgang Jacobi: Eine neue »Münchner Schule« aus Vorpommern? (Hg.), München: Allitera 2020 (= Schriften der Hochschule für Musik und Theater München 15); Elsa Barraine und die Résistance in Frankreich, Mainz: Edition FIFF 2021 (= Cahiers de Mayence 2)

Band 1

»... weit schärfer und gründlicher nachgedacht ... «
Zur Musiktheorie Johann Philipp Kirnbergers

Der Komponist und Musiktheoretiker Johann Philipp Kirnberger ist neben seiner wirkmächtigen Rolle als preußischer Hofkapellmeister in besonderer Weise ein zentraler Protagonist der deutschen und europäischen Musiktheorie des 18. Jahrhunderts: Abgesehen von einem nicht zuletzt von ihm selbst immer wieder platzierten Autoritätsargument – als Schüler Johann Sebastian Bachs – spiegelt sein theoretisches Œuvre das Ringen um den Paradigmenwechsel in der Musiktheorie um 1770 wider. Den einzelnen Aspekten seiner theoretischen Überlegungen zwischen unter anderem Harmonielehre, Kontrapunkt, Stimmungssystem und Melodielehre gehen die Beiträge in diesem ersten Band der Schriften der Hochschule für Musik Mainz nach.

Immanuel Ott / Birger Petersen (Hg.)

Hier finden Sie den gesamten Band als pdf.

 


Die Beiträge im Überblick:

Immanuel Ott und Birger Petersen
Vorwort

Cosima Linke
Kompositionsmethodik bei Kirnberger: Zwischen Handwerk und schöner Kunst

Immanuel Ott und Birger Petersen
Zur Kontrapunktlehre bei Kirnberger

Timothy Dwight Edwards
Kirnberger’s Enigmatic Canons
[Bitte beachten Sie folgende Korrektur für S. 48 dieses Beitrags.]

Hans Aerts
»Ohne diese Grundsätze kann kein Mensch die Verdoppelung im mehr als vierstimmigen Satze wissen«. Kirnberger und der Generalbass

Nathalie Meidhof
Zur Harmonik bei Johann Philipp Kirnberger

Patrick Boenke
Kirnbergers Überlegungen zur musikalischen Form

Birger Petersen
Zwischen »Tonarten der Alten«, Tanz und Charakter.
Ort und Funktion einer Melodielehre bei Kirnberger

Ariane Jeßulat
Johann Philipp Kirnbergers theoretische Schriften zur musikalischen Temperatur

Immanuel Ott
Analyse und mechanisches Komponieren bei Kirnberger