„No, It's a Woman's World, Too!“ – Warum der Jazz keine Männerdomäne mehr ist ...
Blickt man in die Geschichtsbücher, so scheint der Jazz, von wenigen Ausnahmen abgesehen, eine Männermusik zu sein. In der Gegenwart sieht es schon ganz anders aus; junge Mädchen können zur Orientierung heute durchaus auch auf weibliche Rollenmodelle, auf Instrumentalistinnen und Bandleaderinnen zurückgreifen. Auch bei der Beurteilung über die Musik scheint das Geschlecht keine Rolle mehr zu spielen; wir leben schließlich im 21sten Jahrhundert! Und doch: Wo sind die Journalistinnen, die Festivalmacherinnen und Wissenschaftlerinnen im Jazz? Warum sitzen in zwei der drei öffentlich-rechtlichen Bigbands hierzulande nach wie vor keine Musikerinnen? Welche Strategien wären also sinnvoll, das Umdenken in Bezug auf die geschlechtsspezifische Wahrnehmung des Jazz zu forcieren? Oder ist das doch nicht nötig, weil Musik Gesellschaft abbildet und die Errungenschaften dort über kurz oder lang auch im Jazz angelangt sein werden?
Im 3. Mainzer Jazzgespräch sind mit der Saxophonistin Angelika Niescier (Köln), der Veranstalterin Nadin Deventer (Jazzfest Berlin) und der Herausgeberin Christine Stephan (Zeitschrift Jazzthetik, Münster) drei erfahrene und engagierte Vertreterinnen der Jazzszene zu Gast.
Das Gespräch wird moderiert von Dr. Wolfram Knauer, Direktor des Jazzinstituts Darmstadt.
Die Band „Fräulein Pugh“ präsentiert Vocal Jazz – deutsch gesungen, das Duo Al-ler/Camargo improvisiert moderne Grooves, das Duo Haberecht/Hering spielt traditionellen Jazz.
Die Gesprächsrunde und das Konzert werden vom SWR mitgeschnitten. Gleichzeitig wird das Mainzer Jazzgespräch erstmals von einem gemeinsamen Praxisprojekt der SWR-Jazzredaktion und der Mainzer Hochschule für Musik begleitet. Studierende sind für Redaktion, Aufnahmeleitung und Produktion der Sendung zuständig. Unter Anleitung der erfahrenen SWR-Redakteurin Julia Neupert werden sie gemeinsam eine Sendung im SWR-Studio Mainz produzieren, die dann am 1. März um 21 Uhr im 2. Hörfunkprogramm des SWR gesendet wird.
Dr. Wolfram Knauer initiierte die Reihe in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Klaus Pietschmann (Musikwissenschaft an der JGU Mainz) und der Jazzabteilung der HfM Mainz – ermöglicht durch die Strecker-Stiftung.
Mittwoch, 20.01.16 – 19:30 Uhr
Roter Saal, Hochschule für Musik Mainz
Eintritt frei, Spenden erbeten.