Zahl und Klang: Donnerstag, 12. Mai 2016

19:30 Uhr I Roter Saal
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Leibniz und Bach:
Logik und Mystik in Wissenschaft und Kunst

Axiome, Beweise und Unvollständigkeit
Prof. Dr. Steffen Fröhlich

Der Vortrag bietet eine Reise durch die Geschichte der mathematischen Logik. Sie führt von ihren Anfängen in der griechischen Antike über Leibniz‘ Idee einer Universalmathematik auf die Logik der Moderne. Ihren Höhepunkt findet sie in Gödels spektakulären Unvollständigkeitssätzen.

Johann Sebastian Bach: Motette "Jesu meine Freude" BWV 227 und Chaconne aus der Partita Nr. 2 d-Moll BWV 1004
Studierende der Hochschule für Musik Mainz
Ensemble BAROCK VOKAL
Markus Stein (Orgel)
Leitung: Prof. Felix Koch

Lassen sich in Bachs Musik Botschaften durch Zahlen verschlüsselt finden? Und wenn ja, wie und warum? Welche symbolischen Zahlen gibt es? Findet man solche Zahlen rein zufällig im Notentext?

Im Jahr 1720 vollendete Bach einen Zyklus von sechs Violin-Sonaten und Partiten mit dem Titel "Sei Solo á Violino senza Basso accompagnato". Anhand von Bachs berühmter Chaconne d-Moll wird der These nachgespürt, ob und wie der Thomaskantor Bach mithilfe des gematrischen Verfahrens, bei dem jeder Buchstabe des Alphabets mit einer Zahl gleichgesetzt wird, durch
verschlüsselte Liturgietexte und Choralzitate Botschaften und persönliche Schicksalsschläge in seiner Musik verarbeitet und diese somit auf eine unhörbare, mystische Ebene hebt.

(Prof. Felix Koch / Prof. Dr. Steffen Fröhlich)