Benjamin Bergmann

Violine

„Let the music create you“

Philosophie: Wenn die Musik mit mir spielt, empfinde ich mich am stärksten. Auch im Konzert: Mensch sein, mit allen Facetten: Emotionen – Freude, Begeisterung, Zweifel… –, Inspiration, Geistigkeit, Vitalität, Körperlichkeit, Klangästhetik. In Kommunikation mit Spielpartnern und Raumakustik. Im Einklang mit Publikum und Werk.

Als Lehrer: Studierende befähigen, das Abenteuer Interpretation zu entdecken und zu einer eigenen Aussage zu finden – mitzuempfinden. Die spezifische Sprache und Klangfarbe eines jeden Komponisten suchen, die Architektur einer Komposition entschlüsseln. Ganz eng verbunden und immer im Dialog mit dem Notentext. Immer fragend: Hat der Komponist das gemeint, empfunden, gedacht? Wie wunderbar, wenn sich dann die Gewissheit einstellt: Ja, das ist es! Empfundene Einheit aus Musik, Vorstellung – fast Anwesenheit – des Komponisten und Interpreten. Moralischer Aspekt: Nicht sich selbst zur Schau stellen, sondern selbst Teil der musikalischen Aussage werden. Dabei hellwach und reaktionsbereit bleiben für alle Neuentdeckungen, die das Repertoirestück unbegrenzt anbietet. Im Hintergrund ständig die technischen Parameter überwachen: Intonation (harmonisch-rein, pythagoreisch, gleichstufig temperiert?), Vibrato (Akzent-Vibrato, 1:1-Vibrato, episch-breit, lyrisch-leicht, dramatisch-eng…), Phrasierung, Klangfarbe und -dichte, Artikulation, Dynamik, Metrum, Agogik, Stilistik. Ein Gespür für die Form entwickeln, für Energieverläufe, Charakterwechsel….

Als Lehrer auch: Verantwortung spüren für die Zukunft der Studierenden, Stärken und Schwächen erkennen, Wege skizzieren und ebnen, Kontakte vermitteln, Chancen geben. Position beziehen in der Gesellschaft.

Biographie: Geboren 1967 in Stuttgart. Solide Grundausbildung durch Prof. Hedwig Pahl (Jugendklasse HfM Trossingen), Stipendium der Arnold-Dannenmann-Stiftung des CJD für ein Studienjahr in New York bei Rony Rogoff, dem langjährigen Violinsolisten von Sergiu Celibidache und Schüler von Ivan Galamian. Prägung durch Celibidaches Musikphänomenologie und Galamians Violintechnik. Hauptstudium mit Auszeichnung bei Helmut Zehetmair (Mozarteum Salzburg), postgraduate studies bei Felix Andrievsky (Royal College of Music, London) und Geigenlegende Ruggiero Ricci (Salzburg). Langjähriger Assistent von Zehetmair am Mozarteum Salzburg, 2005 Berufung zum Violinprofessor an die Hochschule für Musik Mainz. 2014 mit dem Lehrpreis der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ausgezeichnet.

Breitgefächerte Konzerttätigkeit: Aufführung des solistischen Kernrepertoires mit dem Orchester Pro Musica Salzburg, dem Philh. Orchester Reichenhall, dem Kasseler Sinfonieorchester („Brillanz und Klangschönheit“), 1995 - 2005 Konzertmeister Kammerorchester Salzburger Musici, teils langjährige Kammermusikformationen vom Klaviertrio, Streichtrio, Horntrio bis Streichquartett mit Burkhard Schaeffer, Friedemann Schulz, Sibylle Mahni, Milan Radic, Hagen Wappler, Götz Schumacher, beim Bodenseefestival, den Moment musicaux (F), auf Tourneen durch Europa und Asien. Langjährige Mitarbeit im Ensemble Resonanz und dem ÖENM. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen für den ORF, SWR, WDR, NHK und CCTV. CD-Produktionen mit Violinkonzerten von Mozart, Brahms und Chausson beim Label Atlantis resurrexit, Kammermusik bei Classical discoveries London.

Publikationen:

systematische_violintechnikB. Bergmann / H. Zehetmair: Systematische Violintechnik – Die Bausteine des Violinspiels, Band 1 – 6, Schott Music, ED 21161 – 21166, 2013/14.

Review:

“I have had the pleasure of looking through this very thorough and very useful set of examples for the ambitious violin student. Congratulations, Benjamin, on this extraordinary project. In regard to chapter six, I find the examples and exercises for pivoting with the thumb while shifting positions especially important for the advanced student. I also couldn't help thinking of Szigeti's ideas of finger extensions, that is crawling up and down the fingerboard to entirely avoid shifting when needed. He would have loved chapter six as indeed, I did.” (Arnold Steinhardt, Guarneri Quartet).
“Ein hervorragendes Studienmaterial, eine wahre Bereicherung für jeden methodisch interessierten Geiger, ein Muss für jeden fachdidaktischen Unterricht.” (Edda Aldag, ESTA-Nachrichten Nr. 71, 03/2014).
“Wenn die mittlerweile erschienenen Folgebände so anregend sind, wie die zwei ersten, können sie viele Geigerinnen und Geiger zum Nachdenken und zu neuartigem Üben anregen.” (W. A. Amann, Schweizer Musikzeitung Nr. 3 / 2014).
“…ein Konzept von absoluter Professionalität” (Reinhard Seiffert, üben&musizieren, Dez/Jan 2013/14).

 

Bergmann: Fit in 15 Minuten – Warm ups und Basisübungen für Violine, Schott Music, ED 22315. Englische Übersetzung: Marlene Crone.

Fit in 15 Minuten richtet sich an „Wenigspieler“ mit akutem Zeitmangel, die in einer konzentrierten und effektiv genutzten Viertelstunde ihre Violintechnik bewahren und verbessern wollen, genauso wie an „Vielspieler“, für den Beginn einer längeren Übe- oder Probenphase. Da die technischen Voraussetzungen bei Anfängern und professionellen Geigern unterschiedlich sind, bieten wir jede Übung in drei Stufen zunehmender Komplexität an:
• Level 1: Übungen für Anfänger
• Level 2: Übungen für Fortgeschrittene
• Level 3: Übungen für Studierende oder professionelle Geiger.

 

 

Version für Bratschisten: Benjamin Bergmann / Claudia Bussian: Fit in 15 Minuten – Warm-ups und Basisübungen für Viola, Schott Music, ED 22850 ISMN 979-001-16667-6. Englische Übersetzung: Marlene Crone

Henry Schradieck, 25 Studien für Violine opus 1, Schott Music, ED 22004. Herausgegeben von Benjamin Bergmann in der Reihe Essential Exercises, versehen mit Übe-Tipps und Ergänzung der Originalfingersätze durch moderne Fingersätze, die alle Lagen, moderne Lagenwechseltechniken und das Spiel im Quint- und Sextrahmen einbeziehen.

 

Erfolge von Studierenden der Violinklasse Bergmann: Festanstellungen, Zeitverträge oder Praktika im Philharmonischen Staatsorchester Mainz, im Pfalztheater Kaiserslautern, in den Berufsorchestern von Frankfurt, Darmstadt, Heidelberg, Lübeck, Aachen, Gießen, Köln, Oldenburg und Brandenburg sowie in Korea und Japan. Lehrverpflichtungen als Instrumentalpädagogen an Musikschulen und -akademien in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg.

 

Kooperation mit dem Landesmuseum Mainz seit 2005: Konzeption und Durchführung der Veranstaltungsreihe „beziehungsWeise – kunst|religion|musik“ mit Ursula Wallbrecher (GDKE) und Stadtkirchenpfarrer Gregor Ziorkewicz / Rainer Beier (EKHN). In dieser Veranstaltungsreihe werden Kunstwerke im Landesmuseum Mainz mit live gespielten Musikstücken, kunsthistorischen und theologischen Impulsen in Beziehung gesetzt.

Gründung des Kammerorchesters Mainzer Musici im Jahr 2006 mit Studierenden und Absolventen der HfM Mainz. Seither zahlreiche Konzerte in der Region. "Angefeuert von ihrem Konzertmeister Benjamin Bergmann musizierten die jungen Leute leidenschaftlich, lebten förmlich jeden Ton. Sie feuerten sich an, spielten sich die Bälle im Kanon zu, jagten sich mal, um dann mit verzücktem, eleganten Pianissimo zu brillieren. Kurz, die Musici packten all ihre Emotionen klangvoll hörbar und sichtbar in das Spiel ihrer Instrumente." (Allgemeine Zeitung Ingelheim-Bingen, 08.11.2017)

 

Für den Inhalt dieser Seite sind die jeweiligen Lehrenden selbst verantwortlich.